Es gibt über 100 verschiedene Arten von Lungenfibrose. Besonders die idiopathische Form wie die IPF verlangt eine frühzeitige Diagnose. Nicht-diagnostiziert und unzureichend therapiert haben Menschen mit dieser Krankheit eine schlechte Prognose.
Ing. Günther Wanke
Obmann LUNGENFIBROSE FORUM AUSTRIA
Atemnot bei Belastung, Gewichtsverlust, Reizhusten, Veränderungen an
den Fingern und Müdigkeit können Anzeichen für eine IPF sein. Da die
Krankheit meist bei Menschen – mehr Männern als Frauen – über 50
auftritt, werden die Symptome häufig übersehen, da es oft als natürliche
Alterserscheinung hingenommen wird.
Atemnot ist keine Alterserscheinung
Bei IPF handelt es sich um eine seltene und schwerwiegende Erkrankung, bei der es zu einem fortschreitenden Vernarbungsprozess in der Lunge kommt. Leider sind nicht bei allen PatientInnen die Symptome gleich ausgeprägt, daher wird die Erkrankung im Anfangsstadium oft nicht erkannt.
Die durch die Lungenfibrose verursachte Vernarbung der Lunge kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Krankheit möglichst früh diagnostiziert und behandelt wird. Wenn aufgrund der Anzeichen Verdacht auf Lungenfibrose besteht, wird der Lungenarzt einige der nachstehenden Untersuchungen durchführen.
- Erhebung der Krankheitsgeschichte
- Abklopfen und Abhören des Brustkorbes mit dem Stethoskop
- Überprüfung der Lunge mittels Lungenfunktionstest
Besteht aufgrund der Basisdiagnostik der Verdacht auf eine Lungenfibrose, wird der Lungenarzt an eine Universitätsklinik zur weiteren Diagnosesicherung an ein ILD-Board überweisen.
Multidisziplinärer Ansatz
ILD bedeutet interstitielle Lungenerkrankung. Dieses Board besteht aus einem multidisziplinären Ärzteteam. Meist aus PneumologIn, RadiologIn, PathologIn und RheumatologIn. Diese ÄrztInnen beschließen etwaige weitere Untersuchungen, um zu einer eindeutigen Diagnose zu kommen.
Es gibt einen international anerkannten Vorschlag für den Diagnosepfad.
Therapieformen
Wenn Sie eine eindeutige Diagnose erhalten haben, sollte sofort mit der Therapie begonnen werden.
Hier die wichtigsten Therapiemöglichkeiten:
- Antifibrotische Therapie: sie verringert die Abnahme der Lungenfunktion.
Zurzeit sind zwei Medikamente mit etwa gleicher Wirkung zugelassen, so können PatientInnen entscheiden, mit welchen Nebenwirkungen sie besser zurechtkommen. - Sauerstofftherapie: sie hilft, den Sauerstoffmangel durch den Verlust des Lungenvolumens
und der Sauerstoffdiffusion auszugleichen. - Pulmonale Rehabilitation für besseren Umgang mit Atemnot und zur Erhaltung der körperlichen Fitness.
- Lungentransplantation ist die derzeit einzige Methode, IPF zu heilen. Die Voraussetzung für eine Lungentransplantation ist eine gut körperliche Verfassung. Sie kommt aber nicht für alle PatientInnen in Frage.
Das Ziel jeder Therapie ist, das Fortschreiten der Krankheit auszuhalten oder aber zu verlangsamen.
Weitere Hilfestellungen
Über diese Therapiemöglichkeiten hinaus empfiehlt sich die Kontaktnahme mit einer Patientenorganisation. Dort gibt es viele hilfreiche Informationen im Austausch mit anderen PatientInnen zur Bewältigung der Krankheit.
Ärztevorträge
und Informationsbroschüren geben Betroffenen die Sicherheit, das Beste
für ihre Gesundheit zu tun. In Österreich finden Sie Hilfe beim Verein
Lungenfibrose Forum Austria.
Lungenfibrose Forum Austria unterstützt
Sie darüber hinaus mit einer ärztlichen Helpline, über persönlichen
Telefonkontakt, Email und periodische Newsletter zu aktuellen
Forschungen und Aktivitäten. Downloads von Berichten und ein Erklärvideo
finden Sie zusätzlich noch auf der Lungenfibrose Forum Homepage.